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AutorenbildDieter Pregizer

Undichtheiten an einem Blechdach aus Titanzink

An einem Schrägdach auf einem Kirchengebäude war eine Blecheindeckung aus Titanzinkblech ausgeführt worden.

Nach mehreren Jahren stellte man fest, dass das Blechdach aus Titanzink Undichtheiten aufwies.


Korrosionserscheinungen an dem Blechdach aus Titanzink.
Korrosionserscheinungen an dem Blechdach aus Titanzink.


Korrosionserscheinungen an der Oberseite des Blechdachs aus Titanzink.
Korrosionserscheinungen an der Oberseite des Blechdachs aus Titanzink.

Weiter zeigte sich, dass an der Traufe aufgrund der Undichtheiten an dem Blechdach Wasser herauslief. Da der Ortstermin bei Temperaturen unterhalb 0°C stattfand, hatten sich an den Sparren Eiszapfen gebildet.


Wasser lief aus dem Blechdach an der Traufe heraus. An den Sparrenköpfen hatten sich Eiszapfen gebildet.
Wasser lief aus dem Blechdach an der Traufe heraus. An den Sparrenköpfen hatten sich Eiszapfen gebildet.


Aus diesem Grunde wurde ich mit der Untersuchung der Schadensursache beauftragt.

Bei einem Ortstermin habe ich an insgesamt drei Bereichen den Dachaufbau zur Untersuchung geöffnet. Hierbei stellte ich folgende Schichtenfolge fest (von oben nach unten):


An der Unterseite der Bleche hatte sich Weißrost gebildet.
An der Unterseite der Bleche hatte sich Weißrost gebildet.


Die Bleche lagen auf einer strukturierten Trennlage.
Die Bleche lagen auf einer strukturierten Trennlage.

·        Blecheindeckung

·        Strukturierte Trennlage

·        OSB-Platte

·        Wärmedämmung mit beidseitiger Aluminiumfolie

·        Bitumen-Unterdeckbahn

·        Holzschalung

·        Sparren


Weiter stellte ich fest, dass in der Ebene der Blecheindeckung ein Gefälle zwischen

6,8 ° und 9,2 °

vorlag.


Das Dachgefälle betrug 6,7 °.
Das Dachgefälle betrug 6,7 °.

Gemäß den zum Bauzeitpunkt geltenden Fachregeln für Metallarbeiten im Dachdeckerhandwerk aus dem Jahr 2003 sind in Abhängigkeit vom Dachgefälle folgende Ausbildungen der Quernähte möglich:

Dachneigung

Art der Quernähte

≥ 25 °

Einfacher Querfalz

≥ 10 °

Querfalz mit durchlaufendem Zusatzfalz

≥ 7 °

Doppelter Querfalz

< 7 °

Wasserdichte Ausführung

 

Die vorliegende Dachfläche wies Querfalze mit durchlaufenden Zusatzfalzen auf. Eine solche Falzausführung erfordert ein Dachgefälle von

mindestens 10 °.


Im vorliegenden Fall betrug das geplante Dachgefälle 8 ° und das gemessenen Dachgefälle

6,8 ° bis 9,2 °.


Dies bedeutet, dass bei dem vorliegenden Dachgefälle eine Quernaht aus einem Querfalz mit durchlaufendem Zusatzfalz nicht zulässig ist.


Aufgrund der Unterschreitung des Mindestwertes des Dachgefälles muss deshalb im Bereich der Querfalze mit Wasserunterläufigkeiten der Blecheindeckung gerechnet werden. Hier lag eine ungeeignete und deshalb fehlerhafte Ausbildung der Quernähte vor. Bei der Herstellung der Quernähte wurden die Anforderungen nach den Fachregeln des Dachdeckerhandwerks nicht eingehalten, so dass die Regeln der Technik nicht eingehalten worden waren.

Im vorliegenden Fall wäre es bei der betroffenen Dachfläche entsprechend den Fachregeln notwendig gewesen, die Quernähte in Form von doppelten Querfalzen auszuführen. Hierdurch hätte eine hohe Sicherheit gegen Wasserunterläufigkeit an den Quernähten erreicht werden können.


Zusammenfassende Stellungnahme:

Die Quernähte des untersuchten Daches waren als Querfalze mit durchlaufenden Zusatzfalzen hergestellt worden. Für solche Quernähte ist ein Mindestgefälle des Daches von

10 °

erforderlich. Im vorliegenden Fall beträgt des Dachgefälle zwischen

7 ° und 9 ° (gerundet).

Für dieses Dachgefälle sind Querfalze mit durchlaufenden Zusatzfalzen als Quernähte nicht zulässig. Hier lag eine Abweichung von den Fachregeln des Dachdeckerhandwerks und somit ein Ausführungsfehler vor.

Aufgrund der fehlerhaften Quernahtausbildung muss bei Schlagregen und entsprechendem Winddruck mit Wasserunterläufigkeiten im Bereich der Quernähte und dadurch mit Korrosionserscheinungen von der Blechunterseite her gerechnet werden.

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