Feuchtebelastung in einer Kellerwand
Vor einem Wohngebäude aus dem Jahr 1900 wurde der direkt angrenzende Belag eines Gehweges erneuert. Hierbei sollte die aus einem dichten Bitumenbelag bestehende Oberflächenschicht durch einen wasserdurchlässigen Pflasterbelag ersetzt werden. Aufgrund des geänderten Gehwegbelags ist damit zu rechnen, dass sich auch die Wasserbelastung an dem betroffenen Gebäude ändert. Insbesondere ist zu befürchten, dass zukünftig mit einer höheren Feuchtigkeitsbelastung der Außenwände des Kellers, welche an den Gehweg angrenzen, zu rechnen ist. Aus diesem Grunde wurde ich vom Gebäudebesitzer beauftragt, den Feuchtigkeitszustand der Umfassungswände des Kellers vor den Straßenbaumaßnahmen festzustellen und zu dokumentieren Das Gebäude war in Massivbauweise errichtet worden und wies einen Keller mit Betonwänden auf. Über die Abdichtung der Kellerwände konnte mir der Gebäudebesitzer keine Auskunft erteilen.
Feuchtigkeitsmessungen
In dem zu untersuchenden Kellerraum habe ich an den betroffenen Bereichen der Wände und Decken mit einem Messgerät nach dem Hochfrequenz-Messprinzip (Typ: Gann, Hydromette Compact B) den Feuchtigkeitsgehalt von der Innenseite her bis in eine Tiefe von etwa 3 cm bis 4 cm gemessen. Die Messwerte geben keinen absoluten Feuchtigkeitsgehalt wieder, mit ihnen können jedoch vergleichende Untersuchungen und Bewertungen durchgeführt werden. Generell können die Messwerte grob in folgende Bereiche unterschieden werden:
bis 70 Digits: trockene Bereiche
71 bis 85 Digits: ansteigender Feuchtegehalt
über 85 Digits: feuchte Bereiche
Ergebnisse der Feuchtemessungen
Wand zum Gehweg Die Wand des Kellerraums zum Gehweg habe ich in folgenden Bildern dargestellt.
Aus den oben aufgeführten Messwerte habe ich folgendes Diagramm erstellt, welches den Feuchtigkeitszustand anhand einer Farbskala von weiß über hellblau zu dunkelblau zeigt:
Aus meinen Messungen geht folgendes hervor:
Rechts neben dem Fenster lag ein feuchter Wandbereich vor. Hierbei handelte es sich um denjenigen Bereich, welcher durch einen Wasserschaden aufgrund eines Rohrbruchs in der außenseitigen Straße durchfeuchtet worden war. Hier lagen beim Ortstermin an der Innenseite auch Putzabplatzungen vor. Dieser Wasserschaden war im Herbst 2017 entstanden.
Von der linken Seite des Fensters aus nach unten verlief ein lokaler feuchter Bereich. Hier lag beim Ortstermin an der Innenseite auch eine Putzabplatzung vor.
An der vertikalen Südostkante des Kellers verlief ein lokaler feuchter Bereich nach unten.
Mit Ausnahme der oben beschriebenen Bereiche wies die Außenwand einen trockenen Zustand auf.
Deckenanschluss an die Südwand An der zum Gehweg orientierten Wand des Kellerraums habe ich am oberen Deckenanschluss folgende Werte des Feuchtigkeitsgehalts in Digits gemessen:
Anschluss der linken Wand an die Wand zum Gehweg Den Eckanschluss der linken Wand habe ich in folgendem Bild dargestellt:
Der Feuchtigkeitsgehalt wies Werte bis maximal 78 Digits auf. Dies bedeutet, dass der Wandanschluss beim Ortstermin überwiegend trocken war. Teilbereiche zeigten aber einen ansteigenden Feuchtegehalt.
Aus den oben aufgeführten Messwerten habe ich ein Diagramm erstellt, welches den Feuchtigkeitszustand anhand einer Farbskala von weiß über hellblau zu dunkelblau zeigt. Das Diagramm habe ich nachfolgend dargestellt.
Anschluss der Westwand an die Südwand Den Eckanschluss der rechten Wand habe ich in dem unten stehenden Bild dargestellt:
Zusammenfassend zeigte sich, dass bereits vor den außenseitigen Baumaßnahmen Feuchtigkeit in der Kellerwand vorlag.
Dieser Wassereintritt wurde durch eine nicht fachgerechte oder durch eine gealterte Abdichtung verursacht.
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