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  • AutorenbildDieter Pregizer

Probleme an Wärmedämm-Verbundsystemen, Folge 3: Sockelanschluss

Folge 3: Fehlerhafte Ausbildung der Unterkante eines Wärmedämm-Verbundsystems



Allgemeines

Im Rahmen der energetischen Sanierung eines Mehrfamilienhauses war an der Fassade des Gebäudes ein Wärmedämm-Verbundsystem angebracht worden. Da der Gebäudebesitzer nicht vor Ort sein konnte, hatte er mich mit der Überprüfung der Ausführung der handwerklichen Arbeiten beauftragt.


Befunde

Bei der Untersuchung des Gebäudes stellte ich fest, dass an der Unterkante des Wärmedämm-Verbundsystems offene Spalte zwischen der Rückseite der Wärmedämmung und der Außenwand des Gebäudes vorlagen. Die Spaltbreite betrug zwischen 1 cm und 2 cm und es konnte dort ein Meterstab nahezu 0,5 m nach oben geschoben werden. Hier kann die Wärmedämmung durch kalte Außenluft hinterströmt werden. Die Winddichtheit der Wärmedämmung war dadurch nicht sichergestellt. Außerdem war es hierdurch möglich, dass Insekten durch den Spalt hinter die Wärmedämmung gelangen können.

Der oben beschriebene Befund lag generell an allen Fassadenseiten des Gebäudes vor.


Beurteilung

Das untere Ende des Wärmedämm-Verbundsystem war nicht fachgerecht hergestellt worden. Die Sockelschiene, auf welche die Wärmedämmung aufgesetzt wird, war fehlerhaft an der Außenwand angebracht worden.

Eine Sockelschiene hat verschiedene Anforderungen zu erfüllen. Sie dient als Auflager und Schutz der Unterkante der Wärmedämmung und stellt gleichzeitig einen winddichten Anschluss des Wärmedämm-Verbundsystems an die Außenwand sicher.

Die Ausführung einer solchen Sockelausbildung wird unter anderem im Merkblatt Nr. 21: Technische Richtlinien für die Planung und Verarbeitung von Wärmedämm-Verbundsystemen, herausgegeben vom Bundesausschuss Farbe und Sachwertschutz, beschrieben.


Sanierung

Zur Sanierung war es erforderlich, die unteren Kanten des Wärmedämm-Verbundsystems zu überarbeiten. Hierzu müssen geänderte Sockelprofile angebracht werden, welche passend und press an der Außenwand befestigt werden und die Winddichtheit sicherstellen.

Hierbei muss zusätzlich darauf geachtet werden, dass solche Sockelprofile eingebaut werden, welche hinsichtlich ihrer Wärmebrückenwirkung minimiert sind. Hierzu sind insbesondere Sockelprofile aus Kunststoff geeignet.

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