Echter Hausschwamm erfordert schnelle Maßnahmen
Wenn der Echte Hausschwamm in einem Gebäude auftaucht, dann müssen möglichst sofort Maßnahmen zum Schutz des Hauses getroffen werden.
Bei dem Echten Hausschwamm handelt es sich um einen Pilz, der sich zuerst auf feuchtem Holz oder Holzwerkstoffen als Nährboden bildet und von dort aus auch Mauerwerk besiedeln kann. Das Holz muss für einen Anfangsbefall eine Holzfeuchte zwischen etwa 20 Massen% und 40 Massen% aufweisen. Ausgehend von feuchtem Holz kann der Hausschwamm dann auch trockenes Holz besiedeln. Er ist in der Lage, das trockene Holz anzufeuchten und sich somit selbst günstige Lebensbedingungen zu schaffen.
Unter denjenigen Pilzen oder Schädlingen, die Holzbauteile befallen können, ist der Echte Hausschwamm als einer der kritischsten einzustufen. Er ist in der Lage auch Schüttungen, trockenes Mauerwerk, hohlräumigen Beton, Versorgungskanäle oder Leitungsschlitze zu durchwachsen und kann sich somit bei entsprechend günstigen Bedingungen von einem Raum in den anderen oder sogar von einem Stockwerk in das andere verbreiten.
Oft sind Gewölbekeller betroffen
Häufig bildet sich der Echte Hausschwamm in schlecht belüfteten Gewölbekellern, wobei er als ersten Nährboden Holzbauteile benötigt. Auch unbewohnte und/oder schlecht gelüftete Altbauten sind hausschwammgefährdet.
Bevorzugt entwickelt sich der Echte Hausschwamm in Zwischendecken, Hohlräumen oder hinter Wandbekleidungen und kann sich von hier aus auf versteckte Weise weiterverbreiten.
Auch flache Holzdächer sind kritisch
In letzter Zeit häufen sich auch Feuchtigkeitsschäden in flachen Holzdächern, die nicht hinterlüftet sind. Die oberseitige Abdichtung verhindert hier das Austrocknen von eingedrungener Feuchtigkeit. Hierdurch kann die Entstehung von Schimmelschäden an der Holzkonstruktion begünstigt werden.
Solche Dächer müssen deshalb bereits in der Planungsphase bauphysikalisch beurteilt werden und beim Bau besonders intensiv überwacht werden.
Wann entwickelt sich der Echte Hausschwamm?
Holzzerstörende Pilze entwickeln sich in einem Temperaturbereich der minimal bei etwa 2 °C bis 5 ºC und maximal bei etwa 35 °C bis 40 °C liegt. Innerhalb dieses Bereiches hat jede Pilzart ein bestimmtes Optimum. Dabei liegt die höhere Wachstumsgeschwindigkeit im mittleren Temperaturbereich. Die optimale Wachstumstemperatur des Echten Hausschwamms liegt bei etwa 20 °C. Die Wachstumsgeschwindigkeiten des Echten Hausschwamms kann zwischen 1 mm und 10 mm pro Tag betragen.
Die Ausbreitungsgeschwindigkeit ist unter anderem von den Wachstumsbedingungen, dem Feuchtigkeitsangebot und der Lufttemperatur abhängig.
Wie kann man den Echten Hausschwamm erkennen?
Hausschwamm bildet an dem befallenen Holz meist eine charakteristische rechteckige Struktur heraus, die deshalb auch als Würfelbruch bezeichnet wird. Das Myzel weist ein weißes, watteartiges Aussehen aus. In fortgeschrittenem Stadium bildet sich ein zäher, gummiartiger Fruchtkörper, oft mit rotbrauner Färbung und weißem Rand.
Zur genauen Bestimmung ist die Entnahme von Proben und Untersuchung durch ein spezialisiertes Labor erforderlich.
Am besten sofort Maßnahmen ergreifen
Der Echte Hausschwamm muss in jedem Fall unverzüglich beseitigt werden. Die Bekämpfung des Echten Hausschwamms darf nur von einer Fachfirma durchgeführt werden, die Erfahrung auf diesem Fachgebiet hat.
Zusätzlich muss dafür gesorgt werden, dass der Feuchtenachschub des Pilzes dauerhaft unterbunden wird. Hierzu müssen häufig zusätzliche Abdichtungsmaßnahmen an den betroffenen Räumen ergriffen werden. Außerdem können Maßnahmen zur Verbesserung der Lüftung erforderlich werden.
In einigen Bundesländern ist der Hausschwammbefall meldepflichtig. Im Zweifelsfall ist die zuständige Bauaufsichtsbehörde hinzuzuziehen.
Comments