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AutorenbildDieter Pregizer

Undichtigkeiten an Entwässerungsrinnen in einer Großküche

Aktualisiert: 13. Juni

Undichter Fußbodenanschluss an Entwässerungsrinnen


Bei einem Ortstermin in der Großküche eines Verwaltungsgebäudes habe ich am Anschluss der Fußbodenbeschichtung an die Entwässerungsrinnen folgende Schäden festgestellt:

  • Hohlstellen der Fußbodenbeschichtung auf den Rinnenflanschen. Hierbei handelt es sich um Ablösungen der Beschichtung vom Untergrund, das heißt von den Rinnenflanschen.

  • Spaltbildungen im Übergang der Rinnenränder an die Fußbodenbeschichtung bzw. an den Fugendichtstoff zwischen Rinne und Fußbodenbeschichtung.

  • Aufwölbungen der Fußbodenbeschichtung an den Innenecken. Die Aufwölbungshöhe betrug bis zu 4 mm.

  • Rissbildungen an den Außenecken in diagonaler Richtung zur Rinnenlängsachse.


Übersichtsbild der Entwässerungsrinne der Großküche.
Übersichtsbild der Entwässerungsrinne der Großküche.
Die Fußbodenbeschichtung hatte sich am Rinnenanschluss hochgewölbt.
Die Fußbodenbeschichtung hatte sich am Rinnenanschluss hochgewölbt.
Die Fußbodenbeschichtung hatte sich am Rinnenanschluss hochgewölbt.
Die Fußbodenbeschichtung hatte sich am Rinnenanschluss hochgewölbt.
Die Beschichtung des Fußbodens hatte sich am Rinnenanschluss abgelöst.
Die Beschichtung des Fußbodens hatte sich am Rinnenanschluss abgelöst.
Die Beschichtung des Fußbodens hatte sich am Rinnenanschluss abgelöst.
Die Beschichtung des Fußbodens hatte sich am Rinnenanschluss abgelöst.

Unterfütterung der Entwässerungsrinnen in der Fläche fehlt

Zur Ermittlung der Schadensursache führte ich Öffnungen an den Sohlen der Entwässerungsrinnen durch und habe den Rinnenunterbau untersucht. Hierbei zeigte sich, dass unterhalb den Rinnen eine Wärmedämmung aus Polystyrol-Hartschaum eingebaut war.


Querschnitt der vorhandenen Entwässerungsrinnen ohne Unterfütterung.
Querschnitt der vorhandenen Entwässerungsrinnen ohne Unterfütterung.

Eine Unterfütterung der Rinnensohle lag nicht vor. Zwischen der Oberseite der Wärmedämmung und der Unterseite der Entwässerungsrinnen befand sich ein etwa 1 cm bis 2 cm hoher Luftraum. Mit einem Maßstab habe ich durch die Rinnenöffnung hindurch die Rinnensohlen im Bereich des Hohlraums unterfahren. Bei dieser Untersuchung stellte ich fest, dass die Rinnen in beide Längsrichtungen etwa 1 m und in beide Querrichtungen etwa 0,2 m unterfahren werden konnten. Dies bedeutet, dass in der Fläche keine Unterfütterung der Rinnen im Bereich der Rinnensohlen vorlag.


Die Entwässerungsrinne konnte mit einem Zollstock unterfahren werden.
Die Entwässerungsrinne konnte mit einem Zollstock unterfahren werden.
Durch das Loch im Rinnenboden war Feuchtigkeit unterhalb der Rinne zu erkennen.
Durch das Loch im Rinnenboden war Feuchtigkeit unterhalb der Rinne zu erkennen.
Die Küchenrinne wies keine mechanisch tragfeste Unterfütterung auf.
Die Küchenrinne wies keine mechanisch tragfeste Unterfütterung auf.

Zusätzlich habe ich mit einem Endoskop den Hohlraum unterhalb der Rinnen untersucht. Hierbei zeigte sich, dass an den Längsseiten eine mineralische Unterfütterung im Bereich der Rinnenränder hergestellt worden war.

Das Fehlen einer Unterfütterung der Entwässerungsrinnen führte dazu, dass bei einer mechanischen Belastung der Rinnensohle die auftretenden Kräfte unmittelbar auf die Rinnenränder übertragen werden. Hierdurch können an den Rinnenrändern Bewegungen in Horizontal- und Vertikalrichtung entstehen, die zu einer Belastung des Beschichtungsanschlusses führen. Zusätzlich können thermische Belastungen der Rinne aufgrund einer temperaturbedingten Längenausdehnung zu Verwölbungen der Rinnen führen und ebenfalls den Beschichtungsanschluss beanspruchen. Beide Beanspruchungen können allein oder in Überlagerung zu einer Überlastung der Haftfähigkeit der Beschichtung auf dem Rinnenflansch und in der Folge zu einem Ablösen der Beschichtung führen.


Die Ränder der Entwässerungsrinnen wiesen eine Unterfütterung auf

Aus den mir überlassenen Fotos aus der Bauzeit ging hervor, dass die Ränder der Entwässerungsrinnen eine Unterfütterung aufwiesen.


Die Rinnenränder wurden mit Mörtel unterfüttert.
Die Rinnenränder wurden mit Mörtel unterfüttert.

Dies wurde durch meine endoskopische Untersuchungen bestätigt. Da die Randausbildung jedoch an der Oberkante einem umgekehrten U gleicht (siehe Anlage 5), ist eine vollständige Unterfüllung des Rinnenrandes handwerklich nur schwierig herzustellen, sofern der Rinnenrand nicht vor dem Einbau an der Unterseite verfüllt wurde.

Dies bedeutet, es muss damit gerechnet werden, dass auch an der Oberkante der Rinne unverfüllte Bereiche verbleiben.

Zur Verhinderung von mechanisch verursachten Bewegungen der Küchenrinnen, ist eine vollflächige Unterfütterung der Entwässerungsrinnen erforderlich. In der untersuchten Küche befand sich jedoch lediglich eine Wärmedämmung im Hohlraum unterhalb der Rinne. Die zusätzlichen Stützfüße dienten lediglich als Montagehilfe und sind nicht als dauerhafte Aufstellkonstruktion geeignet.


Zusammenfassend zeigte sich, dass die Entwässerungsrinnen in der Küche zwar an den Rinnenrändern eine Unterfütterung mit Mörtel aufwiesen, im Bereich der Rinnensohle jedoch keine Mörtelunterfütterung vorlag. Hierbei handelte es sich um eine nicht fachgerechte Rinnenverlegung. Diese Konstruktion führte in der Folge zu einem Ablösen der Fußbodenbeschichtung von den Rinnenflanschen und zu Wassereintritten in den Fußbodenaufbau


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